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  2. Anwendungsbeispiel:

Schnittstellen vermeiden

Engelsmann plant, fertigt und montiert weltweit verfahrenstechnische Anlagen für Schüttgüter aus den Bereichen Sieben, Mischen, Befüllen, Entleeren, Fördern, Dosieren und Verwiegen. Das Unternehmen entwickelt Turn-key-Anlagenlösungen von der gemeinsamen Projektdefinition über die Planung bis zur Inbetriebnahme. Auch der entsprechende Anlagenservice wie beispielsweise Instandhaltungen, Ersatzteilservice, Schulungen und Anlagenoptimierungen deckt der Dienstleister ab.

Ein Hersteller von Katalysatoren für verfahrenstechnische Anwendungen sah sich mit der Aufgabenstellung konfrontiert, Katalysatormassen in Fässer umfüllen zu müssen, um diese in kleineren Chargengrößen dem Produktionsprozess zuführen zu können. Bedingt durch die räumlichen Gegebenheiten und zum Abschotten von anderen Anlagenbereichen, muss der Hersteller das Produkt über eine Distanz von zirka 25 m absaugen. Ausgangspunkt für diesen Verfahrensschritt ist die modular aufgebaute Big-Bag-Station zum Entleeren der Big-Bags beziehungsweise die Übergabe des Produktes in die pneumatische Förderanlage. Aufgrund der unterschiedlichen Fließeigenschaften der Katalysatorprodukte ist eine pneumatisch betätigte Austragshilfe im Entleergestell integriert.

Sicher und flexibel anbinden

Herzstück der Anlage ist das Anschluss-System JEL Safe-Connect. Gerade in diesem Anwendungsfall war das Anbinden der Big-Bags mit einem herkömmlichen und bereits bekannten Entleertrichter und Andockteller nicht möglich. Viele Kunden beziehen ihre benötigten Produkte oftmals von einer Vielzahl unterschiedlicher Lieferanten und haben daher auch mit verschiedenen Auslaufgeometrien und Auslauflängen zu kämpfen. An diesem Punkt setzt das Anschluss-System des Herstellers an: Es ist unerheblich, ob der Big-Bag mit einem langen oder kurzen Auslauf versehen ist. Selbst Unterschiede im Auslaufdurchmesser lassen sich ausgleichen. Ein problemloses Anbinden ist innerhalb einer Toleranz von 50 mm stets möglich. Das System ist in unterschiedlichen Baugrößen sowie mit verschiedenen Erweiterungsmodulen erhältlich. Bei diesen legte der Hersteller großen Wert auf die Produkt- und Bedienersicherheit. Je nach Ausführung können Anwender von außen eingeschleuste Verunreinigungen vermeiden, indem sie diese diese vor dem Öffnen des kompletten Anlagenstrangs mit Druckluft oder Stickstoff spülen beziehungsweise absaugen. Weiterhin sichert das System eventuell nachgeschaltete Dosierorgane vor dem Eingriff des Bedieners. Das System ermöglicht ein sicheres und staubfreies Entleeren des Produktes in den nachgeschalteten Prozess beziehungsweise hier in einen Aufgabeschuh.

Wirtschaftlich Produkte fördern

Der Transport des Produktes aus diesem Ausgabeschuh erfolgt über das Saugfördergerät JEL Vacuu-Tec. Das Regulieren der Falschluftmenge beziehungsweise Beladen in der Förderleitung erfolgt über die Nebenluftklappe am Aufgabeschuh. Ein Ansaugfilter verhindert dabei das Ansaugen von Verunreinigungen aus der Umgebung. Die Fördereinheit ist dabei speziell auf die Fördereigenschaften ausgelegt und an die Gegebenheiten angepasst. Um die Anforderungen im Bezug auf die Produkte und Fördermengen zu erfüllen, stehen unterschiedliche Baugrößen zur Verfügung. Der Filter des Saugfördergeräts ist dabei getrennt vom Empfangsbehälter montiert. Bei der beschriebenen Anlagenlösung muss der Anwender den Filter extern in einem Waschraum zerlegen und reinigen. Bei Bedarf kann der Hersteller die Einheit CIP-fähig gestalten. Es ist somit möglich, auf geänderte Förderanforderungen zu reagieren, ohne das komplette Saugfördersystem tauschen zu müssen. Zum Erzeugen des erforderlichen Unterdruckes stehen Ventilatoren, Seitenkanalgebläse oder auch Vakuumpumpen zur Verfügung. Der Austrag des Produktes aus dem Saugförderer sowie das Dosieren auf die nachgeschaltete Siebmaschine erfolgt über die Zellenradschleuse EZS. Zur guten Reinigung lässt sich diese mit wenigen Handgriffen zerlegen und das Zellenrad seitlich herausziehen. Eventuelle Verunreinigungen und Agglomerate im Endprodukt vermeidet ein nachgeschaltetes Schutzsieb vom Typ Konti.

Erhöhte Sicherheit in der Produktion

Um hohe Wiederaufarbeitungskosten zu vermeiden, die ein Siebbruch verursacht, ist das Partikelmessgerät JEL Horus an den beiden Ausläufen der Siebmaschine installiert. Mit diesem lässt sich der Partikelstrom online überwachen und die Partikelgröße auswerten. Im Falle eines Siebbruchs oder eines Überfahrens weist ein Alarm den Bediener auf eine eventuelle Beschädigung des Siebgewebes hin. Das System arbeitet zuverlässig mit allen rieselfähigen Schüttgütern in einem Korngrößenbereich von 150 µm bis 6.000 µm. Die mitgelieferte Software des selbstreinigenden Systems ermöglicht eine auf das jeweilige Produkt zugeschnittene Parametrierung. Eine Atex-Version ist derzeit in Entwicklung und ab Ende Herbst 2012 lieferbar. Gegen Ende des Prozesses führt das System das Produkt einer Fass-Abfülleinheit zu. Mit dieser ist es möglich, auch unterschiedliche Fassgrößen zu befüllen. Dies erfolgt in diesem speziellen Fall in Fässern, welche mit einem Inliner ausgelegt sind. Diesen bildet ein von einer Schlauchpatrone am Abfüllkopf abgezogener Endlosschlauch aus. Das Verschließen und Trennen der Inliner erfolgt durch ein an der Abfüllwaage montiertes Schweißgerät. Vorteil des Foliensystems ist, dass der Bediener nicht mit dem Produkt in Kontakt kommt. Weiterhin verhindert der Endlosschlauch durch Einschluss von Produktresten im Inliner das Herabfallen (Nachrieseln) auf den Boden.

Saubere Produktions-Umgebung durch Nachrieselschutz

Kommt kein Endlosschlauchsystem zum Einsatz, bietet sich die Verwendung des Nachrieselschutzes JEL FlowStop an. Der pneumatisch betätigte Nachrieselschutz verfügt über geteilte Klappenhälften, die in geöffnetem Zustand aufeinander liegen und daher auf der dem Bediener zugewandten Seite nicht mit dem Produkt in Berührung kommen. Da dieser Schutz am Ende des Anschlussrohres „aktiv“ ist, reduziet sich die Kontamination für Umgebung und Bediener auf ein Minimum. Sind die abgefüllten Gebinde für den Handel bestimmt, kann das Abfüllen nach den gültigen Eichgesetzen erfolgen. Alle beschriebenen Anlagenkomponenten kann der Hersteller bei Bedarf auch für die gängigen Atex-Zonen konzipieren und liefern.

Engineering-Paket aus einer Hand

Neben dem reinen Anlagenbau bietet das Unternehmen auch das entsprechende Engineering an: Dieses untergliedert sich in die Bereiche Conceptual, Basic sowie Detail Engineering. Das Conceptual Engineering umfasst unter anderem die Bereiche Projektdefinition, Entwickeln von Verfahrenskonzepten, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und grobe Terminplanungen. Das Basic Engineering beschäftigt sich mit detaillierten Verfahrensbeschreibungen, verfahrenstechnischer Grobdimensionierung, Aufstellungsplänen und Kostenschätzungen. Der Bereich Detail Engineering ist für Spezifikationen und Anfragen von Equipment und Komponentenauswahl, R&I-Diagramme sowie CAD-Anlagenplanungen in 3D zuständig. Ebenso beinhaltet dieser Teil die Steuerung, Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik.